Kein Stau auf der DE-CIX Datenautobahn
Der DE-CIX in Frankfurt hat am 10. März 2020 einen neuen Weltrekord im Datendurchsatz erzielt: Über 9,1 Terabit Daten pro Sekunde wurden erstmals an einem Internetknoten ausgetauscht. Erst im Dezember 2019 hatte DE-CIX in Frankfurt die 8 Terabit pro Sekunde geknackt und steigerte seinen Datendurchsatz in nur wenigen Monaten um mehr als 12 Prozent. Dies ist einerseits auf die Jahreszeit zurückzuführen, andererseits auf die außergewöhnliche Situation, die die Menschen schon zu diesem Zeitpunkt durch COVID-19 erlebt haben. In solchen Situationen gehört es zu den obersten Zielen von DE-CIX, eine stabile und sichere Internet-Infrastruktur zu gewährleisten.
Datendrehkreuz mit nahezu unbegrenzter Kapazität
Der DE-CIX in Frankfurt in der Metropolregion FrankfurtRheinMain ist und bleibt eines der wichtigsten Datendrehkreuze der Welt. Das zeigte sich in den vergangenen Wochen auch im durchschnittlichen Traffic, der seit den verschärften Maßnahmen zur Eindämmung des COVID-19 Virus um 10% gestiegen ist. Eine physische Grenze für die Datenrate am DE-CIX gibt es praktisch nicht. Die Kapazitäten werden regelmäßig und langfristig ausgebaut, dabei wird immer für etwa 12 Monate vorausgeplant und spätestens sobald 63% der vorhandenen Kapazitäten erreicht werden, wird aufgestockt. Die übrige freie Kapazität wird zum einen für Redundanzen benötigt und zum anderen, damit immer genügend freie Kapazitäten für Traffic Wachstum vorhanden sind. Derzeit liegt die Daten-Kapazität beispielsweise am DE-CIX Frankfurt bei mehr als 16,5 Tbit/s und der aktuelle Peak bei 9,1 Tbit/s.
Damit kann das durchschnittliche Datenratenwachstum von bis zu 30% pro Jahr, sowie das Wachstum der Spitzendatendurchsätze von ca. 20% pro Jahr problemlos bewältigt werden. Selbst wenn alle Firmen Europas ausschließlich Home-Office betreiben würden und nebenher noch die Fußball-EM übertragen werden würde, kann der DE-CIX die notwendigen Bandbreiten für reibungslose Interconnection bereitstellen.
Netzwerke erhöhen Kapazitäten weltweit
Neben der Infrastruktur für den Internetaustauschknoten bauen die angeschlossenen Netzwerke, ISPs, Carrier und Netzwerkbetreiber, ihre Kapazitäten auch in den jeweiligen Netzen selbst aus, um Überlastungssituationen zu vermeiden Reduzierungen von Bandbreiten einzelner Services können dafür ebenso eingesetzt werden, das unterliegt jedoch den Absprachen der jeweiligen Anbieter. Zusätzlich erhöhen Netzwerke aufgrund der ansteigenden und auch veränderten Nutzung des Internets ihre Datenkapazitäten an Internetknoten weltweit, um den Bedarf ihrer Endverbraucher bedienen zu können. Die Erhöhung der Kapazitäten ist besonders bei den weltweit agierenden großen Internet- und Content-Providern sichtbar. Die Kapazitäten werden hier teilweise mehr als verdoppelt.
Vor allem an internationalen Daten-Drehkreuzen wie New York, Madrid oder auch Frankfurt ist die Nachfrage nach mehr Kapazitäten an den DE-CIX Internetknoten groß. Die Kapazitäten werden erweitert, indem zum Beispiel in Frankfurt Patch Roboter Glasfaser Verbindungen automatisiert anschließen. Die Patch Roboter unterstützen bei der Bewältigung des Workloads, indem sie 24/7 in Betrieb sind und beispielsweise eine Upgrade-Bestellung des Kunden innerhalb von Minuten realisieren. Der Auf- und Umbau von Glasfaserkabeln ist dadurch automatisiert, jederzeit, und zuverlässig möglich, ohne dass ein Techniker Vorort in einem Rechenzentrum sein muss.
Digitale Infrastrukturen wichtiger denn je
Die außergewöhnliche Belastung durch COVID-19 zeigt, wie wichtig digitale Infrastrukturen sind. Ohne sie wären Homeoffice oder der Kontakt zu Freunden und Familie trotz Social Distancing und Quarantäne nicht möglich. Zusammen mit den angeschlossenen Netzwerken liefert DE-CIX mit seinen Internetknoten eine wichtige Voraussetzung dafür, dass Menschen in Kontakt bleiben können und dass Internetdienste oder auch cloud-basierte Anwendungen im Homeoffice gut funktionieren. Durch die weitgehende Automatisierung des globalen DE-CIX Interconnection Ökosystems, ist der reibungslose Ablauf gewährleistet auch während die DE-CIX Mitarbeiter fast ausnahmslos im Homeoffice arbeiten.